Usability und User Experience: Warum Benutzerfreundlichkeit und Nutzererlebnis keine Floskeln sind
Von David Schweiger | 19.10.2022 | Design, Usability, User Experience
Wer kennt es nicht: Die Website oder Software hält nicht, was sie verspricht.
Usability und User Experience sind alte Bekannte aus der Welt der Digitalisierung. Umso erstaunlicher, dass viele digitale Produkte oder Services Mängel aufweisen, wenn es um Benutzerfreundlichkeit und Nutzererlebnis geht. Schauen wir uns die beiden Begriffe mal etwas genauer an.
Usability: die Benutzerfreundlichkeit
Unter “Usability” versteht man die Nutzungs- bzw. Gebrauchstauglichkeit interaktiver, digitaler Produkte, wie z. B. Websites, Webanwendungen oder nativer Apps. Usability ist also ein objektives Qualitätskriterium für die adressierte Benutzergruppe. Als Teildisziplin des Produktdesigns definiert die internationale Norm DIN ISO 9241-11 Usability wie folgt:
Der Hauptzweck der Usability ist also: Einfachheit, Klarheit und Konsistenz in der Benutzung, kurzum: die Benutzerfreundlichkeit.
Typische Fragestellungen sind:
- Lässt sich eine Anwendung einfach nutzen bzw. erlernen?
- Ist die Benutzeroberfläche intuitiv gestaltet und lässt sie sich durch den Anwender selbst zu erschließen?
- Steigert die Anwendung die Effektivität und/oder Effizienz des Anwenders?
Lassen sich diese Fragen mit „ja“ beantworten, sind Sie definitiv auf dem richtigen Weg. Entscheidend ist aber:
Wer beantwortet diese Fragen?
Oft sind die dominanten Treiber bei der Entwicklung digitaler Produkte oder Services die Unternehmen selbst – falsche Annahmen inklusive.
Viel wichtiger ist es, die zukünftigen Nutzer aktiv in das Design der digitalen Anwendung einzubeziehen, z. B. über die Abfrage der Nutzerbedürfnisse, A/B Tests, Prototypen etc. Der Grundgedanke: Design Thinking als methodischer Ansatz für die Entwicklung. Wir von CMYNext verfolgen diesen Weg konsequent.
Was kann man sich unter schlechter Usability vorstellen?
Denken Sie zum Beispiel an:
- formal inkonsistente und/oder schwer lesbare Buttons und Links, welche die Navigation oder Klicks erschweren,
- Defizite in der Darstellung für mobile Endgeräte, welche Frustration bei Nutzern „on the road“ auslösen oder
- unnötig komplizierte Bestell- und Checkout-Prozesse, welche zu Kaufabbrüchen führen.
All diese Beispiele wirken sich potenziell negativ auf das Unternehmensergebnis aus, haben also wirtschaftliche Konsequenzen für den Anbieter.
Zu diesem Thema empfehlen wir Ihnen unseren Blogartikel „User Experience Design und der Return on Design Investment“
Auf der Website Usabilityfail.org können Sie in Ruhe in einer Vielzahl von Usability-Pannen aus aller Welt schmökern:
Screenshot: Willkommen in der Welt der Usability-Pannen – Usabilityfail.org
User Experience: das Nutzererlebnis
User Experience erweitert den Begriff Usability (Nutzungs- bzw. Gebrauchstauglichkeit) um ästhetische und emotionale Faktoren wie eine ansprechende Gestaltung, Aspekte der Vertrauensbildung oder Spaß an der Nutzung (Joy of use). Dieser ganzheitliche Ansatz ähnelt der Definition des Markenerlebnisses und umfasst das gesamte Nutzererlebnis, welches ein Anwender/Nutzer vor, während und nach der Verwendung eines (digitalen) Produktes oder einer Dienstleistung erfährt.

Grafik: Die User Experience als „konzeptioneller Rahmen“ der Usability – Quelle: Fraunhofer FIT
Im Fokus der User Experience steht also das ganzheitliche Nutzererlebnis – und das im inhaltlichen, als auch zeitlichen Kontext. Die zentralen Faktoren dabei sind:
- Usability/ Benutzerfreundlichkeit
- Informationsarchitektur & Navigation
- User Interface Design / Visual Design
- Service- und Produkt-Design
- Software Experience
- Relevanz und Qualität von Content
- ggf. Barrierefreiheit
Eine gute User Experience erfüllt emotionale Bedürfnisse und verstärkt positive Gefühle. Die internationale DIN ISO 9241-210 definiert User Experience wie folgt:
Wir von CMYNext unterstützen Sie gerne, wenn es um die Optimierung von Usability und User Experience geht.
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Impressionen aus dem Irrgarten der Usability
Über den Autor
David Schweiger // Dipl. Designer, MBA
David studierte Kommunikationsdesign am renommierten ArtCenter College of Design in Pasadena (Kalifornien), bevor er 1999 direkt aus dem Studium heraus den Schritt in die Selbständigkeit wagte. Als Co-Founder der Tallence GmbH (heute Tallence AG) war er dort bis 2001 als Art Director tätig.
